Laura Pausewang hat Modemanagement studiert und arbeitet seither als freie Texterin in Berlin. 2019 gründete sie StudioKôr, einen Onlineshop für sorgfältig kuratierte Vintage und Secondhand- Mode, Accessories und Homeware. Michael André Ankermüller ist Medienunternehmer, freier Journalist und Blogger. 2014 gründete er das Onlinemagazin Blog.Bohème und arbeitet zudem freiberuflich mit diversen Medienhäusern zusammen. Mit der Geburt des gemeinsamen Sohnes Noah Ende 2020, haben Laura und Michael Kids.Bohème gegründet. Ein Blogazine, das sich um das moderne Familienleben dreht. Wir haben die drei in ihrer wunderschönen Stilaltbau-Wohnung in Berlin besucht und mit ihnen über Reisen und Ankommen gesprochen.
StudioKôr habe ich 2019 gegründet, da ich dem schnellen und gedankenlosen Konsum unserer Zeit entgegenwirken möchte. Es gibt bereits so viel hochwertige Mode aus früheren Zeiten, die ich mit StudioKôr wiederaufleben lassen möchte. Jedes Stück wird von mir per Hand selektiert und überzeugt durch eine hohe Qualität, schlichtes Design und Langlebigkeit. Das sind auch die Grundsätze von mir und meinem Freund Michael im Leben und wie wir unsere Wohnung eingerichtet haben: Wir wollen lieber weniger besitzen, dafür aber Hochwertiges ohne dabei dogmatisch zu sein.
Unser Zuhause ist für uns der Rückzugsort an dem wir entspannen und der Hektik einer Großstadt wie Berlin entfliehen können. Deshalb ist hier alles in neutralen, hellen Tönen gehalten. Wir lieben Möbel aus Holz und selektierte Home-Accessories, die wir meistens Secondhand finden. Bei uns findet sich eine Mischung aus Vintage-Fundstücken, originalen Design-Klassikern und Möbeln kleinerer, noch weniger bekannter Labels. Hier und da reiht sich auch ein Designklassiker von Ikea dazu. Alles in allem würden wir sagen, dass der Stil skandinavisch ist.
Das Highlight unserer Wohnung sind die knapp vier Meter hohen Wände und der originale Stuck an der Decke, der sich fast überall in der Wohnung befindet. Wir wohnen in einem Gründerzeitbau, der um das 20. Jahrhundert herum erbaut wurde. In jedem Winkel unserer Wohnung spürt man die Geschichte des Hauses und wir haben einfach unheimlich viel Platz (knapp 110 qm), was besonders als Familie viel Wert ist.
Früher haben wir beide gefühlt aus dem Koffer gelebt. Ich bin durch mein Studium in London und Paris viel umgezogen und auch Michael hat an verschiedenen Orten gelebt. In Berlin sind wir seit 2016 fest und haben hier das erste Mal das Gefühl, angekommen zu sein. Mit unserem Sohn Noah hat sich dieses Gefühl bestärkt und wir können behaupten, dass wir mit unserer Wohnung ein wunderbares Zuhause für uns als Familie gefunden haben. Da wir nach wie vor viel unterwegs sind, freuen wir uns immer wieder nach Hause zu kommen. Mit unserer Wohnung verbinden wir einfach das Gefühl des Rückzugs und es ist der Ort, an dem unser Familienleben stattfindet.
Berlin ist trubelig und immer pulsierend. Auf der einen Seite ist das im Alltag sehr inspirierend, da hier immer viel Neues passiert. Andererseits fällt es auch schwer, runter zu kommen und sich zu erholen. Ich mache viel Yoga zum Ausgleich und wir fahren auch öfters in die Natur. Im Alltag kommt das natürlich zu kurz und wir würden uns beide mehr Natur im täglichen Leben wünschen. Wir haben diese Situation aber akzeptiert und wissen, dass nunmal nicht beides zusammen möglich ist. Mitten in der Stadt zu leben und gleichzeitig im Grünen zu sein ist leider utopisch.
Unser Leben hat sich tatsächlich stark verändert seit Noah auf der Welt ist. Michael ist vor der Geburt von Noah noch mehr gereist als jetzt und der Alltag war sehr viel spontaner und selbstbestimmter. Unser Leben besteht jetzt vielmehr aus festen Zeiten und Abläufen. Vieles wird
im Voraus geplant und auch die Reisen, die wir beruflich und als Familie unternehmen sind weniger und anders geworden. Natürlich ist die Zeit, die wir als Paar und auch alleine haben, weniger geworden. Unser „neues" Leben mit Kind ist wunderschön, das wir nicht mehr eintauschen wollen würden.